Spiele, die man nie vergißt!
Alemannia in den 60er Jahren


Die Aachener Zeitung berichtete am 9. März 1996

Nostalgie in Schwarz und Gelb
Neues Buch erinnert an die erfolgreichsten Jahre der Alemannia

„Yogi, Yogi...!“ hallte es vom Würselener Wall. Und der bullige Mittelstürmer tat seinen Fans den Gefallen: Flanke, kurzer Abpraller von der Brust und mit sattem Spannschuß knallte „Yogi“ das Leder in die Maschen. Bärig stark, wie Hans-Jürgen Ferdinand seinem Spitznamen alle Ehre machte. Wer erinnert sich nicht gerne an die heute legendengleichen Spielen, als der Aachener Wall mit einer Stahlrohrtribüne erweitert wurde, weil der Tivoli aus allen Nähten platzte. Und dann der 25. Juni 1967: der Markt wogt schwarz-gelb hin und her und unter den tausenden großer und kleiner Alemannia-Fans steht auch ein neunjähriger Bursche, Franz Creutz. Sein Vater kauft ihm eine Alemannia-Fahne und schwupp – der Bazillus hat zugeschlagen. jener Bazillus, der mitunter lebenslange Konsequenzen hat. So nach dem Motto: einmal Alemannia-Fan – immer Alemannia-Fan. Franz Creutz bekennt sich heute mehr den je zu seiner geliebten „Schwäche“, die er mit vielen Aachenern teilen möchte. Schwarz auf Weiß liefert der Bankkaufmann unter dem Titel „Spiele die man nie vergißt! Alemannia in den 60er Jahren“ jede Menge Nostalgie, die so schnell in aktuelle Begeisterung gewandelt werden könnte.

„Wir erinnern uns an die Zeit, als Alemannia an der Spitze stand und Vizemeister wurde. Ein Omen für die laufende Saison?“, Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden beschwor bei der Vorstellung des 272 Seiten starken Bandes alten Erfolgsgeist herauf.

Der Creutz-Band ist ein gutes Stück Fußball-Zeitgeschichte, das durch die Präsenz der Heroen aus den 60er Jahren wieder lebendig wurde. Und bis auf wenige Ausnahmen war das Erfolgsteam im Rathaus angetreten. Präsident Leo Führen, Trainer Michel Pfeiffer, die beiden Erwins mit Nachnamen Hoffmann und Hermandung, Jupp Martinelli, Flügelpflitzer Herbert Gronen ...

In gewisser Weise sind sie alle Co-Autoren, denn Franz Creutz zapfte ihren Erinnerungsschatz an. Kombiniert mit zahlreichen Fotos entstand so ein spannendes Bilder-Lese-Buch – nicht nur für Alemannia-Fans. Als mehrfacher Hattrick können getrost die Kapitel bezeichnet werden, in denen sich die deutschen Vorzeigekicker aus jenen Jahren an ihre Begegnungen mit den Kartoffelkäfern erinnern: Franz Beckenbauer, Günter Netzer, Uwe Seeler, Sepp Maier oder auch Wolfgang Overath. Der „Kaiser“ im Originalton: „Ich kann nur hoffen, daß der Verein wieder an die Erfolge von damals anknüpfen kann. Es war eine Atmosphäre, wie sie auch heute der Bundesliga gut tun würde.“ (Hans-Peter Leisten)


Einen Beitrag von Radio Aachen 100,eins können Sie hier hören

 

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