Operation Bundesliga
Das Tagebuch des Alemannia-Aufstiegs

Die Aachener Zeitung berichtete am 7. Juni 2006

Ein Garant für Gänsehaut: Die „Operation Bundesliga“

 

Buch zeichnet Alemannias Weg in die höchste Spielklasse nach. Bewährtes Konzept lässt Dramatik vieler Spiele wieder aufleben.

 

Wir blenden zurück, knapp ein Jahr. Es ist Sommer, und drei gestandene Alemannen-Fans sitzen mit Trainer Dieter Hecking beim Abendessen. Es geht um eine Idee, eine wahrlich verwegene in dem Moment. Die drei Fans wollen nämlich ein Buch schreiben. Es wird nicht das erste seiner Art sein. Franz Creutz, Hans-Peter Leisten und Thomas Fuchs haben schon „Die Rückkehr der Men in Black“ – Alemannias sportliche Wiedergeburt in der zweiten Liga – beschrieben. Sie haben den Weg der Schwarz-Gelben in den Uefa-Cup in Worten und Bildern wieder aufleben lassen („Europa wir kommen“). Und jetzt wollen sie die Trilogie vollenden: Alemannias Aufstieg in die Bundesliga! Monate bevor der sportliche Erfolg eingefahren ist, wollen sie anfangen. Zu einer Zeit, in der die Hecking-Mannschaft noch an allen Zielen vorbeidribbeln kann!

 

Wer so ein Projekt zu Beginn der Saison startet, der muss entweder ein Zocker sein, oder ein Optimist, oder einfach ein gutgläubiger Mensch. Halten wir fest: Creutz, Leisten und Fuchs sind alles zusammen. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Alemannia spielt 1. Liga. Und nur wenige Tage nach dem Aufstieg liegt das neue Buch „Operation Bundesliga“ vor. „So schnell hat das noch keiner geschafft“, sagt Hans-Jürgen Meyer vom Meyer & Meyer-Verlag. Weil man sich eben – optimistisch, verwegen und ein bisschen zockend – vor Monaten an die Arbeit gemacht hat.

 

Man kann die Entstehungsgeschichte der „Operation Bundesliga“ auch aus diesem Blickwinkel betrachten. Dazu muss man Dieter Hecking etwas näher kennen. Diesen nüchternen Analytiker, diesen akribischen Arbeiter, diesen Fußballbesessenen, den Motivator. Er hat die Alemannia in die Bundesliga geführt. „Und wir hatten einfach Vertrauen in das Konzept von Dieter Hecking“, erzählt Hans-Peter Leisten. Da ist dann von Zockerei und Verwegenheit weniger die Rede.

 

Dieter Hecking ist dann auch so etwas wie der Angelpunkt des Buches. Er hat sich bereit erklärt, vom ersten Spieltag an eine Art Tagebuch mit den Autoren zu verschriften. Spieltag für Spieltag Einblicke in das Seelenleben des Trainers – ein ganz spannendes Kapitel des Buches. „So etwas geht nur, wenn alle Beteiligten von der Operation Bundesliga überzeugt sind“, schreibt Herausgeber Franz Creutz in seinem Vorwort.

 

Creutz und seine journalistischen Mitstreiter greifen darüber hinaus bei der Beschreibung der „Operation“ auf die in den beiden vorherigen Büchern bewährte Dramaturgie zurück. Der Online-Live-Ticker aus der Aachener Zeitung lässt die Dramatik mancher Spiele noch einmal vor den Augen des Lesers auftauchen, und viele, viele Bilder, die die Fans in ihr Gedächtnis gebrannt haben, zaubern so manches Kribbeln auf die Haut. Die Jubelszenen nach gewonnenen Spielen, der Moment des Aufstiegs, als das Team selber gar nicht spielte. Die Aufstiegsfeier auf dem Tivoli, die Fete auf dem Markt, die Tränen, derer sich gestandene Profis bei ihrem Abschied nicht schämten. Die „Operation Bundesliga“ ist sportlich gelungen, der Patient erfreut sich bester Gesundheit. „Und wir freuen uns auf mindestens 34 spannende Bundesligaspiele“, meint Franz Creutz. Was sportlich für die „Operation Bundesliga“ gilt, gilt ohne Abstriche auch für diese Dokumentation: absolut gelungen, erste Liga eben. (Albrecht Peltzer)


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