Der JuppMister Alemannia
Die Aachener Zeitung berichtete am 1. Dezember 2012
„Mister Alemannia“ in Buchform
Neuntes Alemannia-Buch von Franz Creutz über Josef „Jupp“
Martinelli – Der Mann, der die meisten Tore für den Verein geschossen hat –
„Die Glücksgöttin hat Alemannia immer etwas vernachlässigt“
Sagenhafte 140 Meisterschaftstore, 484 Pflichtspiele und
insgesamt über 800 Einsätze im Trikot der Schwarz-Gelben: Josef „Jupp“
Martinelli ist wie kaum ein anderer Sinnbild des Vereins Alemannia Aachen. Franz
Creutz befasst sich in seinem neunten Alemannia-Buch mit der sportlichen Biografie
des ehemaligen Torjägers. Es geht natürlich um die vielen, vielen Tore, die
Martinelli erzielte, seine Umschulung zum rechten Verteidiger und die Saison
1963/64, als der „Jupp“ 34 Tore in 34 Meisterschaftsspielen feierte.
„Wer schon ein Buch über den ‚Eisernen‘, Reinhold
Münzenberg, mit den meisten Spielen gemacht hat, der muss auch eins über den
‚Jupp‘ mit den meisten Toren machen“, äußert sich Autor Creutz zur
Entstehungsgeschichte des Buches. „Außerdem erinnert man sich in schlechten
Zeiten gerne an die guten Zeiten. Die internationalen Freundschaftsspiele unter
Flutlicht am Tivoli sind etwas, von dem man heute nur träumen kann“, fügt er
hinzu.
Franz Creutz ist bekennender Alemannia-Fan und hat in seinen
vorherigen acht Büchern sowohl die Historie zwischen 1949 bis 1999 als auch die
letzten erfolgreichen Jahren mit Bundesliga-Aufstieg und UEFA-Cup-Teilnahme
thematisiert. „Jupp Martinelli ist eine Persönlichkeit, die einiges hergibt.
Und er war ein wichtiger Grund, um meine Beziehung zum Verein herzustellen. Ein
großer Identifikationsfaktor des Klubs – nicht nur für mich“, so Creutz über
die Hauptfigur seines Buches.
Es geht ausschließlich um den Sportler Martinelli. Eine
Biografie des Fußballers von den Anfängen seiner Karriere, die überaus torreichen
ersten fünf Spielzeiten über seine ungewohnte Rolle als rechter Verteidiger,
einen spektakulären Platzverweis, die historische Saison 1963/64 bis zum
traurigen Abstieg der Alemannia aus der Bundesliga 1970 – und dem Ende von
Martinellis Karriere im Schwarz-Gelben Dress.
„Insgesamt kann der Rückblick auf meine sportliche Laufbahn
nur positiv sein. Das gilt auch für die Abstiegssaison“, äußert sich Martinelli
selbst. Abschließend sagt der „Jupp“: „An meine Zeit bei der Alemannia von 1954
bis 1970 denke ich einerseits gerne zurück wegen des damaligen
Mannschaftsgeistes. Andererseits stimmt mich heute noch traurig, dass die
Alemannia immer etwas von der Glücksgöttin vernachlässigt worden ist.“ Daran
hat sich offenbar noch immer nichts geändert.
Von jedem verkauften Buchexemplar (15,95 Euro) fließt ein
Teilbetrag als Spende an die Aktion „Menschen helfen Menschen“ der Aachener
Zeitung. (Tim Habicht)