Der Jupp
Mister Alemannia


Editorial


Wer sich mit der Vereinshistorie von Alemannia Aachen beschäftigt und Reinhold Münzenberg sagt, der muss im selben Atemzug auch Jupp Martinelli sagen. Wer schon ein Buch über den „Eisernen“ mit den meisten Spielen gemacht hat, der muss auch eins über den „Jupp“ mit den meisten Toren machen. Gesagt, gemacht. Die frühen Jahre von Jupp Martinelli in den 50ern waren mir aus der Arbeit an meinen ersten beiden Büchern im Großen und Ganzen bekannt, und die zweite Hälfte seiner Karriere hatte ich als junger Alemannia-Anhänger schon sehr bewusst miterlebt. Also begann ich, in meinem Archiv nach weiterem interessantem Material zu suchen, noch fehlendes zusammenzutragen und letztlich alles zu ordnen und auszuwerten. Und wen wundert’s, da kam einiges zusammen.

 

Zum Beispiel verrät ein Blick auf die Torstatistik, dass Jupp Martinelli bereits in den ersten fünf Spielzeiten fast die Hälfte seiner Tore erzielte. Doch von einem Spieltag auf den anderen war es erstmal vorbei mit dem Toreschießen, denn er wurde von Trainer „Fiffi“ Kronsbein nicht mehr als Mittelstürmer, sondern zunächst als rechter Verteidiger und später als rechter Läufer aufgestellt. Mehr oder weniger zeitgleich, genau am 25. Oktober 1959, begann dann nach einer abgesessenen Platzverweis-Sperre die einmalige Serie von 143 Spielen in Folge, die erst am 22. März 1964 enden sollte, wiederum durch einen Platzverweis. Erst als Jupp Martinelli in der Saison 1963/64 wieder Mittelstürmer spielen durfte, schoss er mit 34 Toren nicht nur ein weiteres Viertel seiner Tore, sondern stellte damit auch einen bis heute gültigen Vereinsrekord auf. Angesichts dieser Zahlen frage ich mich, wie hoch die Torausbeute hätte sein können, wenn der Jupp damals im Sturm geblieben wäre. Die Antwort weiß wohl nur der Fußballgott.

Und noch einmal war es Jupp Martinelli, der Vereinsgeschichte schrieb, als ihm am 2. September 1967 im Spiel gegen den Karlsruher SC mit einem Doppelpack die lang ersehnten, ersten Tore für die Alemannia in der Bundesliga gelangen.

 

Es war mir ein persönliches Anliegen mit dieser Biografie das fußballerische Lebenswerk des Mannes zu würdigen, der in seiner Zeit wie kaum ein anderer Sinnbild seines Vereins war. Jupp Martinelli: MISTER ALEMANNIA.

 

In dem Sinne – einmal Alemanne, immer Alemanne!

 

Franz Creutz, im November 2012

 

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