Europa wir kommen

Alemannia im UEFA-Cup 2004/2005

 

Editorial


Irgendwie klingen die Worte Erik Meijers noch nach: "2004, das war ein geiles Jahr - und wir müssen alle zusammen dafür sorgen, dass das nächste Jahr noch geiler wird." Hat der Sturm- und Mannschaftsführer zu viel versprochen nach dem letzten Heimspiel vor der Winterpause 2004? Natürlich hofften damals alle auf den Aufstieg, darauf, dass statt der Spielvereinigung Unterhaching Bayern München und statt Erzgebirge Aue Hertha BSC zum Tivoli käme. Aber war die Saison 2004/05 eine Enttäuschung weil 2005/06 eben doch wieder die Zweitliga-Teams kommen?

 

Hätte die Mannschaft den Aufstieg geschafft, ein paar gekrönte Häupter hätten wohl von der Fassade des Aachener Rathauses verschwinden können, um für Willi Landgraf, Simon Rolfes, Moses Sichone und vor allem für Erik Meijer Platz zu machen. Aber auch so behaupten wir einfach: Diese Saison war eine Sensation. Wann hat man eigentlich derart viel Freude an einer Alemannia-Mannschaft gehabt wie an der aus besagter Saison? Und dahinter steht vor allem ein Schlüsselwort: UEFA-Cup. Mit dem Attribut "historisch" sollte man sparsam umgehen, aber was dieses Team geschafft hat, verdient mit Blick auf den deutschen und europäischen Fußball diese Bezeichnung. In begeisternder Manier hat die Hecking-Truppe gegen ganz große Gegner kämpferisch und vor allem spielerisch mithalten können und ist letztlich erst gegen eine große Mannschaft aus dem internationalen Fußball unglücklich ausgeschieden.

 

Es war eine perfekte Saison! Auch wenn der Aufstieg letztlich - erneut sehr knapp - verpasst wurde. Aber welche Feste wurden in Köln und in Athen gefeiert! Wer mit dieser Einschätzung Probleme hat, möge sich sieben oder acht Jahre zurückerinnern. Wieviel hätte man gegeben, um eine ganz normale, vergleichsweise langweilige Saison in der 2. Fußball-Bundesliga zu erleben . . . Und jetzt tanzte der Klub von der Krefelder Straße auf der europäischen Bühne.

 

Dieses Kapitel muss einfach dokumentiert zu werden. Es muss festgehalten werden, weil es mindestens in eine Reihe gehört mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga, mit der Deutschen Vize-Meisterschaft und mit der Rückkehr in den bezahlten Fußball vor sechs Jahren. Als der Vorstand der Alemannia die drei unten stehenden Autoren fragte, ob sie diese Aufgabe übernehmen wollten, haben diese nicht lange überlegt. Weil sie genau wie bei ihrem vorherigen Buch aus dem Jahr 2004 "Die Rückkehr der Men in Black" auf diese Weise ein Stück von ihrem Fan-Dasein ausleben konnten. Die Zusammenarbeit zwischen Franz Creutz, Hans-Peter Leisten und Thomas Fuchs hatte sich bestens bewährt und das Autorentrio hatte schließlich fast alle UEFA-Cup-Spiele live miterlebt. So lassen sich Ziele miteinander vereinen: Ein wichtiges Kapitel der Vereinsgeschichte wird auch für kommende Fan-Generationen dokumentiert und das Autorenteam kann auf diesem Weg die großartige Leistung der Mannschaft honorieren. Eine "geile" Leistung!

 

Franz Creutz, im Juli 2005

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