Alle Jahre wieder ...

scheint viele Hochverdiener nur noch ein Gedanke zu bewegen: vor Jahresfrist noch schnell eine steuersparende Kapitalanlage zeichnen und so einen gewissen Teil der bereits gezahlten Einkommensteuer zurück zu erlangen. Die mit einer solchen Anlage verbundenen Risiken und langfristigen Auswirkungen finden nur wenig Beachtung.

Dieses Jahr wird dieser Steuerspartrieb so stark wie nie zuvor sein. Zum Ende des Jahres 2000 läuft die Übergangsfrist für Steuersparmodelle aus, deren Verluste nach § 2 b EStG eigentlich gar nicht mit anderen Einkünften verrechnet werden können. Bei einigen Anlegern wird dieses Datum fast schon eine Torschlusspanik auslösen. Deshalb erscheint es uns wichtig einige Hinweise zum sinnvollen Umgang mit derartigen Kapitalanlagen zu geben.

Übersicht über das Angebot an Steuersparanlagen

Das Angebot an steuerorientierten Vermögensanlagen lässt sich in zwei große Gruppen einteilen: Immobilien und passive unternehmerische Beteiligungen.
In der ersten Gruppe finden sich insbesondere Immobilien, deren Herstellung im Zuge des „Aufbaus Ost“ nach dem Fördergebietsgesetz mit hohen Sonderabschreibungen gefördert wird. Die derzeit am Markt angebotenen Objekte sind bereits vor mindestens zwei Jahren fertiggestellt worden, da diese Förderung zum Jahresende 1998 ausgelaufen ist. Wenn die Sonderabschreibung noch nicht verbraucht also „konserviert“ wurde, könnten Käufer dieser Objekte schon verloren geglaubte steuerliche Vorteile nutzen.
Daneben bieten denkmalgeschützte Immobilien und Sanierungsobjekte in Berlin, bei denen die Sanierungsaufwendungen innerhalb von zehn Jahren abgeschrieben werden können, lukrative Möglichkeiten, bereits gezahlte Steuern nachträglich in die Vermögensbildung umzuleiten. 
Die zweite Gruppe beinhaltet eine Vielzahl verschiedener unternehmerischer Beteiligungsmöglichkeiten, von denen Schiffsbeteiligungen, Medien- und Windkraftfonds sowie Leasingfonds (Container, Flugzeuge und Lokomotiven) die bekanntesten Anlagen darstellen. Diese in ihrer wirtschaftlichen Ausrichtung und dem Risikogehalt sehr unterschiedlichen Vermögensanlagen haben eins gemeinsam: Sie erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb.

 

Franz Creutz - Aachen © 2023