Die richtige Taktik entscheidet
Private Finanzplanung als Schlüssel zur Sicherung und Optimierung von Vermögen
Zitieren wir Europameister Stefan Kuntz: „Natürlich gab es auch bei mir
Investitionen, die sich schlecht entwickelt haben. Genau genommen waren
das zwei Aktien. Um die Unternehmen aber nicht noch schlechter zu
machen, will ich lieber keine Namen nennen.“
Letztlich sind Die Namen der betroffenen Aktiengesellschaften nicht von
Bedeutung. Vermögensverluste mussten alle diejenigen hinnehmen, die in
Aktien investiert haben. Da Aktien nach wie vor eine sinnvolle
Vermögensanlage darstellen und damit auch für konservativ orientierte
Anleger geeignet sind, hat es in den letzten Jahren nahezu jeden
getroffen. Die besonders durch die Marktentwicklung ab Mitte der 90er
Jahre geprägte Aussicht auf überdurchschnittlich hohe Gewinne
(ver)führte viele Anleger dazu, ihre Anlagementalität risikobereiter
einzustufen und schwerpunktmäßig in die neuen Märkte und in
High-Tech-Branchen zu investieren. Im Nachhinein bleibt leider
festzustellen, dass zum Teil so erhebliche Vermögensverluste
eingetreten sind, das mancher Anleger sich fragen muss: Welche
langfristigen Auswirkungen werden diese Investments haben, wenn sich
meine berufliche Situation eines Tages geändert haben wird (z.B. nach
Beendigung der sportlichen Karriere) oder sich die Planungen aus
familiären Gründen, z. B. Ehescheidung, ändern? Der Weg zur Begrenzung
derartiger Vermögensverluste ist die Entwicklung einer ganzheitlich
orientierten Anlagestrategie im Rahmen einer privaten Finanzplanung.
Analyse und Strategie
Die Vorbereitung einer privaten Anlageentscheidung gleicht immer mehr
der einer unternehmerischen Investition. Bei letzterer ist es
üblich, vor der Investition u. a. Antworten auf folgende Fragen zu
finden: Wo stehe ich derzeit finanziell ? Wohin will ich ? Wie viel
Risiko kann ich ertragen ? Die dabei verwendeten
betriebswirtschaftlichen Instrumente helfen auch bei der privaten
Finanzplanung weiter: Mit einer Privaten Bilanz erlangt der
Vermögensinhaber (endlich) Übersicht über seine Vermögensanlagen.
Liquiditäts- und Rentabilitätsanalysen helfen bei der Beurteilung der
Qualität dieser Vermögensanlagen. Aus der Gegenüberstellung von
Einnahmen und Ausgaben (Privater Liquiditätsstatus) wird sowohl der für
die Neuanlage zur Verfügung stehende Betrag als auch die steuerliche
Situation individuell und persönlich ermittelt. In den Risikoszenarien
Krankheit, Erwerbsunfähigkeit und Tod zeigen sich eventuelle
Versorgungslücken oder auch Überversorgungen.
Im einem nächsten Schritt sind die aus der Analyse gewonnen
Erkenntnisse mit den persönlichen und finanziellen Zielen und Wünschen
sowie dem Risikoprofil des Anlegers abzugleichen. Eine der wichtigsten
Fragen zur Bestimmung des persönlichen Risikoprofils ist dabei die nach
dem tragbar erscheinenden Vermögensverlust.
Schließlich ist dann eine ganzheitliche und individuelle
Anlagestrategie zu entwickeln, die sich in konkreten Empfehlungen für
Investitionen u.a. in den vier großen Vermögensgruppen Wertpapiere,
Immobilien, Beteiligungen und Lebensversicherungen manifestiert.
Das optimale Portfolio bildet der je nach Bedarf variierende Mix aus
regelmäßigen Liquiditätszuflüssen und angemessenen Wertsteigerungen,
ohne die für unvorhergesehene Fälle notwendige Verfügbarkeit zu
vernachlässigen.
Analyse und Planung müssen in einer Form dokumentiert werden, die es
dem Anleger ermöglichen, die Herleitung der Ergebnisse und Empfehlungen
sowie ihre Plausibilität nachvollziehen zu können. In dem sogenannten
Strategiegespräch werden sie zu diskutieren und ihre Umsetzung
vorzubereiten sein.
Umsetzung und Kontrolle
Die private Finanzplanung ist kein einmaliger Akt, sondern eine
individuelle, wiederkehrende Aktion. Die nach Erstellung des Gutachtens
stattfindende Umsetzung der Empfehlungen, z. B. Auswahl geeigneter
Anlageprodukte, obliegt dem persönlichen Vermögensberater, und
verhindert zum einen ein permanentes, kostentreibendes Herumspringen
zwischen lautstark angepriesenen Angeboten. Zum anderen führt es zu
einer wachsenden Erfahrung des Anlegers mit den einzelnen von ihm
ausgewählten Investmentarten, die ihm bei zukünftigen
Investitionsentscheidungen helfen wird, mögliche Fehlerrisiken zu
minimieren. Der Vermögensberater koordiniert darüber hinaus den Einsatz
der übrigen Produkt- und Fachspezialisten, z. B. auch der steuerlichen
und rechtlichen Berater des Anlegers. Nicht zuletzt arbeitet er Hand in
Hand mit dem Finanzplaner zusammen, was eine regelmäßige Anpassung der
Empfehlungen an eventuell veränderte Rahmenbedingungen sicherstellt.
Ein guter Finanzplaner ist damit für den privaten Anleger quasi ein
exklusiver Coach, der einem schonungslos die eigenen Schwächen
aufzeigt, aber auch die Wege um diese zu beseitigen. Er hilft einem die
vorhandenen Stärken zu vervollkommnen, so dass man tatsächlich
fristgerecht seine individuellen Ziele und Wünsche realisieren wird.